Abschied - Wenn es an der Zeit ist loszulassen.
Die letzten Tage waren sonderbar. Die Menschen hier in Tierisch Belzig halfen mir beim Aufstehen, ich konnte mich nicht mehr so richtig allein erheben. Ich versuchte meine Hinterbeine unter Kontrolle zu bekommen, aber sie wollten nicht immer mitmachen. Irgendjemand sagte hier: “Keine Sorge, ich hab dich Cooper und helfe dir.” Das war echt nett. Ich spürte wie wie meine Pfoten über den Boden schlurften.
“Wie seltsam”, dachte ich, das wird immer schwerer mich vorwärts zu bewegen. Ich versuchte den kleinen Hügel zur Brücke hinaufzuklettern und fiel fast um. Ich verstand nicht was mit mir los war. Der kleine Weg zurück erschien mir wie eine unmögliche Entfernung. Ich war so glücklich wieder auf meinem Bett zu liegen.
So allein und in Gedanken fielen mir die vielen Besuche bei den Ärzten wieder ein und wie alle bemüht waren mir zu helfen. So viele Menschen, die ich noch nie in meinem kurzen Leben gesehen hatte, hatten die Hoffnung nie aufgegeben und spendeten für mich und die vielen Untersuchungen. Jede Untersuchung hatte ich tapfer überstanden und immer gab es einen kleinen Funken Hoffnung.
Dann kam der Tag als der Brief von der Klinik für mich eintraf und alle noch hofften eine OP hätte mein Leid mindern können.
Die Diagnose war niederschmetternd und um die Wahrheit zu sagen, es ging mir ziemlich schlecht.
Obwohl ich aufstehen und ein paar Schritte gehen konnte, fühlte es sich an, als sei mein Kopf kalt, meine Pfoten froren und meine Hinterbeine funktionierten nicht richtig.
Hey, ich war noch nicht mal 5 Jahre alt und wollte losstürmen und rennen und eigentlich wollte ich immer eine Familie.
Das blieb mir jetzt verwehrt und ich konnte nicht mehr zeigen wie toll ich meinen Job gemacht hätte, in meiner Familie die ich nie für mich gewinnen konnte.
Heute morgen wollte ich mich erheben und es ging einfach nicht. Ich wollte die Menschen begrüßen die heute zu mir kamen. Während sie mit mir sprachen bekam ich eine Spritze. Das kannte ich ja schon von den vielen Besuchen in der Klinik.
Aber heute war es anders. Als ich spürte wie die Flüssigkeit sich in meinem Körper ausbreitete verschwand der Krebs und meine Nieren fühlten sich auch besser an. Ich fühlte mich als würde ich von aller Krankheit wegspringen. Es tat mir einfach nicht´s mehr weh.
Es war jetzt warm und ich wurde sehr müde. Dann sah ich das Licht zur Regenbogenbrücke und mein Gang darüber fühlte sich wie das Schweben einer Wolke an. Es ging mir gut – alles war jetzt gut.
Darum muss ich mich jetzt für immer bei euch Allen verabschieden und ich weiß, bei vielen Menschen werde ich nicht nur in Gedanken sein, nein auch in vielen Herzen.
Irgendwann sehen wir uns alle wieder. Euer Cooper